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TTT News 33

Inhaltsverzeichnis

1. Bericht
2004-2014, zehn Jahre Partnerschaft mit dem SC Teutonia
(H. Barthel)

2. Der Anti-Tritt oder die Emanzipation vom Pferdestand
(H. Barthel)

3. Dreifuß for ever ...
In Erinnerung an die Leiterin der Hamburger Dreifußgruppe, Margot Schröder
(I. Huwald)

4. Bericht über eine etwas andere Prüfung am Donnerstag, 10. April 2014, für den 1. bis 6. TT-Mobil
(H. Eggers)

5. Termine

6. Krieger-Ente

7. Verschiedenes

8. Ch'i-Ti

1. Bericht

2004-2014, zehn Jahre Partnerschaft mit dem SC Teutonia
(H. Barthel)

Tan Tien Tschüan-Gruppe - Foto: © 2014 Daniel Neculai

Foto: © 2014 Daniel Neculai

Improvisierte Trainingsorte und -zeiten haben die Tan Tien Tschüan-Aktiven seit der Gründung ihres Trägervereins im Jahre 1980 mit vielen Manövern des Wechsels und der Anpassung zur Sicherung der Übungs- und Entwicklungskontinuität umgetrieben, bis es endlich zu der heute in Erinnerung gerufenen, glücklichen Übereinkunft mit dem tradierten Arbeiter-Sportverein in Hamburg Altona kommen konnte.

Noch unter der Federführung von Sigi Wolf und Günther Sommer, die unter anderem bereit waren, die kampfsportaktive Tan Tien Tschüan-Gruppe, eine Bewegungs- und Boxkunstinitiative mit chinesischen Wurzeln, als eigene Abteilung in ihren Turn- und Sportverein einzuführen, begann im Jahre 2004 eine bis heute konstruktive und für alle höchst förderliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Die Sorgfalt, Freundlichkeit und Verläßlichkeit, mit der von Anbeginn bis zum heutigen Tag Günther Sommer, Heike Spill, Detlef Linau (Ditsche) und viele andere die Tan Tien Tschüan-Gruppe auf ihrem Weg in und mit Teutonia beratend und unterstützend begleiteten, sucht nach Auffassung aller Beteiligten ihresgleichen.

Das durch sehr hohe Leistungs- und körperliche Aussteuerungsanforderung charakterisierte Box- und Kampfkunstsystem Tan Tien Tschüan, ausgezeichnet durch sportiv gleichwohl anspruchsvolle wie durch bewegungstechnische Forschungspraxis, berührt viele Felder sportlicher, artistischer und selbstverteidigungsspezifischer Fragen und eignet sich auch aus gesundheitlichen Gründen ebenso für den Breitensport wie für die Effizienzförderung hoher körperlicher Leistungsprofile.

Die zehn Jahre der Teutonia-Mitgliedschaft haben den Aktiven des Tan Tien Tschüan überdies Zeit-, Raum- und Entwicklungsvorteile verschafft, welche indessen jetzt absehbar bis zum Jahre 2015 ihre Arbeitsvoraussetzungen auf die soliden Füße mehrerer durch in Gründung befindlicher Landesverbände mit reformierten Prüfungssystemen sowie neuen Lehrgangs- und Wettkampfformen und nicht zuletzt didaktisch verbesserter Lehrprogramme stellen können.

Nicht nur deshalb kann sich die Abteilung Tan Tien Tschüan im Sportverein Teutonia nicht deutlich genug dazu bekennen, ihrer Zukunft mit tief begründeter Verbundenheit und erfahrungsgestützter Gewißheit in eben solcher großartigen und fruchtbaren Zusammenarbeit aufs Engagierteste entgegen zu sehen.
(Erstveröffentlichung in: "Der Teutone", Vereinszeitung des Sport Club Teutonia von 1910 e.V., Ausgabe 116, Sept. 2014, Jahrgang 39, Seite 1, SC Teutonia e.V. und Tan Tien Tschüan - Wir sagen Danke zur 10-jährigen Partnerschaft.)

2. Der Anti-Tritt oder die Emanzipation vom Pferdestand

(H. Barthel)

Foto: © by MA-Verlag

Foto: © by MA-Verlag

Die Kraft kommt aus dem Boden, heißt es allenthalben und in vielen Spielarten der klassischen und modernen Kampfkunstschulen.

Im traditionellen Karate zum Beispiel vermittelt der feste Stand (Zenkutsu-Dachi, Kiba-Dachi etc.) über die Hüfte die angestrebte Schlag- oder Trittwirkung. Der amerikanische Boxer Jack Dempsey (1895-1983) erkannte die Kraftquelle seiner Schlagtechnik als Falling Step. Selbst die wunderbare Metapher, dem Jahrhundertboxer Muhammad Ali zugeschrieben: "Flattern wie ein Schmetterling und Stechen wie eine Biene", kommt ohne die Regel jener aus dem Bodenkontakt stammenden Kraft nicht aus.

Keine Schule, kein Stil und kein System traditioneller und moderner Kampfsportarten verzichtet, wenn auch in unterschiedlichster Ausführung, auf den sogenannten Pferdestand. In der didaktischen Aufbereitung der technischen Realisierung und der Anwendung in der Kampfpraxis bietet der Pferdestand die abpralldynamische Struktur für diverse Stützachsen und übertragungswirksame Endpositionen. Schläge, Tritte, Würfe, Hebel, Halte-, Stoß- und Drucktechniken suchen über achsengelenkte Schwünge und aufprallgenerierte Ketten den statischen Fokus bzw. die Brücke optimaler Übertragungswirkung. Mit federnden oder hüpfenden Schrittwechseln wird mehr oder weniger rhythmisch im Kampfverlauf die Trefferwirkung aus dem Auf- und Abprall sowie schwungachsengelenkten Fokus zufalls- oder timinggerecht erzielt. Eine stabile Brückenfunktion soll erreicht werden, welche die Kraftquelle, also den kurzfristig festen Bodenkontakt (Pferdestand), mit der Kraftübertragungskonsequenz (die Destruktion und Auflösung der gegnerischen Statik, Stabilität und seines Angriffs- oder Verteidigungsvermögens) so effektiv wie möglich verbindet. Dieser Fokus verliert auch seine Gültigkeit in der kampftypischen Gemengelage kontrollentglittener Wuchten, Bremsen oder aufschlags- sowie kompensationsnotgelenkter Reflexe nicht und wird stets taktisch, strategisch oder konditionell angestrebt, um die Kontrolle zum Zwecke wirksamer Techniken wieder auf ihren Ursprung, nämlich die Steuerung stabiler Kraft und direkter Übertragungsketten zurückzuführen, das heißt auf den Ausgangspunkt genügend fester Abprall- oder druckgelenkter finaler Funktionsverknüpfungen, also den Pferdestand in seinen unterschiedlichsten Varianten. Konstitution und Kondition sind als Aufwandsträger und Kompensationskapazitäten den unvermeidlichen Bewältigungsverlusten geschuldet, gespeist von Kräften, Wuchten, Prozessen und Entfernungen aus einer entuferten und unlenkbaren Kette von Brüchen und Verbindungen, reaktiver Integrität und Entwicklungsfolgen, welche wiederum ihre Unschärfen und Wirkgrenzen aus der wenn auch vielfältigen Spiegelung und Wiederholung dieser Physik als zufallstolerantes und wahrscheinlichkeitssteuerndes Vermögen beziehen.

Während dieses konstitutionell und konditionell begrenzte Anpassungspotential auf die wiederholungsgestützte Spiegelung der als vertraut angestrebten Kraft und ihrer Übertragungsmöglichkeiten abstellt, die kultiviert in den Körperkünsten als fester Stand (Pferdestand) ihre Verankerung findet, sucht sich die Tan Tien Tschüan-generierte Anwendung so unbelastet und ungebrochen wie möglich von dem Streben nach Befestigung zu emanzipieren. Mit dem Bemühen, durch eine sich immer feiner und in der Stetigkeit auswachsende Druckverteilung in den Grenzen des eigenen Körpers dem Aufprall bzw. der Bodenfestigkeit zusehends entgegenzutreten, tritt das mehr und mehr an jene Stelle, wo Bewegungsabläufe sonst konventionell feste Punkte und ausgeklügelte Schwung- und Funktionsachsen zum bruch- und bremsgefügten Spiel schnellstmöglicher Wirkverfügbarkeit benötigen und trainieren, um im Gegensatz dazu fortverteilend, wo auch immer sich derartige Punkte und Prallwirkungen mit der Tendenz zur Befestigung bemerkbar oder erreichbar machen, diese so verzögerungsarm wie möglich aufzulösen.

Das Aussteuerungsvermögen und die Übertragungsgewalt des eigenen Körpers allerdings wächst dann doch, wenn auch zu Beginn nicht spektakulär oder auch nur annähernd so schnell wie in konventionellen Zielsystemen, gleichwohl bei andauernder Bemühung absehbar über die konstitutionellen und konditionellen Grenzen gewöhnlicher Effizienz weit hinaus. Bewährte Arbeitshilfen und Lernmittel konnten das Tan Tien Tschüan im Laufe seines Bestehens als Kampfkunstschule bei fortlaufenden Verbesserungen und Innovationen für eine wachsende Zahl von Studierenden, logisch aufeinander abgestimmt, zu einem hochinteressanten Forschungs- und Körperselbstentwicklungssystem generieren.

3. Dreifuß for ever ...

In Erinnerung an die Leiterin der Hamburger Dreifußgruppe, Margot Schröder
(I. Huwald)

Die Gründerin und langjährige Leiterin der Hamburger-Dreifußgruppe, Frau Margot Schröder, verstarb Ende September 2014.

Als Helmut Barthel Frau Schröder fragte, ob sie, die selbst durch Gehbehinderung zum TTT-Dreifuß gekommen war, ihr Wissen an andere weitergeben und in Hamburg bei Teutonia eine eigene Gruppe übernehmen wolle, sagte sie sofort ja.

Durch ihr Können, welches sich Margot durch das direkte Lernen bei Helmut Barthel und das intensive Studium bei der alltäglichen Bewältigung eines jeden ihrer Schritte erarbeitete, und durch ihre Fähigkeit, sowohl die Gesamtgruppe anzuleiten als auch auf die Schwierigkeiten jedes einzelnen einzugehen, schuf sie eine Atmosphäre des Forschens und Lernens, die alle überzeugte. War sie doch selbst das beste Beispiel dafür, welcher Zugewinn an Bewegungsfreiheit durch die verschiedenen didaktischen Schritte des Dreifußes zu erreichen ist.

Ob bei der Vermittlung des Sumpfschrittes, der Dreifuß-Kreuzform, des Rollenden Fußes, der verschiedenen Stockformen oder der TTT-Tai Chi Form, immer half sie den Schülern, durch anschauliche Bilder Zugang zu dem jeweils erforderlichen Körper-Einsatz zu finden.

Das Besondere an dieser Gruppe, die eigentlich einmal für die ältere Generation gedacht sein sollte, war, daß schließlich die Großmutter mit der Enkelin lernte. Denn auch die Tan Tien-Schüler kamen zu Margot in die Gruppe, um sich über die Körper-Aussteuerung mit den Dreifuß-Formen - die fortwährende Lösung der jeweils folgenden Aufprall- und Andruckflächen der Fußsohle vom Boden - eine bruchlose Bewegung zu erarbeiten, so daß sich generationenübergreifend das Teilnehmeralter von Mitte 20 bis Mitte 90 Jahre erstreckt. Nach intensiven Studien kam am Ende des Trainings der Spaß auch nie zu kurz, wenn die Stunde mit der TTT-Tai Chi Form bei Musik ausklang.

Den Geist des Forschens und den Zusammenhalt, den Margot Schröder geschaffen hat, werden die Hamburger Dreifüßler nun unter der Anleitung von Herrn Manfred Krohn weiter vorantreiben und so mit jedem Schritt, mit jedem Kontakt mit dem Boden - wenn sie sich ihrer vielen Hinweise erinnern - mit ihrer Lehrerin verbunden bleiben.

Portrait - Foto: von privat

Die letzten zehn Jahre ihres Lebens
unsere nie ruhende Dreifuß-Lehrerin
Margot Schröder (19.07.1931-29.09.2014)
Foto: von privat

4. Bericht über eine etwas andere Prüfung am Donnerstag, 10. April 2014, für den 1. bis 6. TT-Mobil

(H. Eggers)

Mit Spannung und teilweise auch Anspannung sind die vielen Teilnehmer aus den unterschiedlichen Trainingsgruppen in Süderholm sehr pünktlich eingetroffen. Die letzten TTT-Shirts wurden gekauft, so dass sich bei dieser Prüfung ein harmonisches Erscheinungsbild (weiße Shirts, schwarze Hosen) einstellte. Es gab also keinen Grund, sich von seiner Tan Tien-Form durch kreative Kleidung der anderen Teilnehmer ablenken zu lassen. Da ich das erste Mal an einer Prüfung teilnahm, war ich nach anfänglicher Aufregung sehr angenehm überrascht, dass nicht lieblos abgefragt und stressverbreitend überprüft wurde, sondern der Austausch in enger Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler von den Prüfern gesucht wurde. Die einzelnen Prüfungsgruppen verteilten sich in der Sporthalle und begannen ihre Programme paarweise in freier Auswahl und Zusammenstellung der Aufgabenstellungen vorzutragen und zu studieren. Währenddessen gingen die Prüfer durch die Reihen und gaben viele Anregungen, die sie auch sehr anschaulich und überzeugend demonstrierten. Die Themen Runterführen, Fußtritte und das Sackziehen kristallisierten sich als Schwerpunkte in unserer Prüfungsgruppe zum 1. TTT Mobil heraus.

Runterführen (1) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag Runterführen (2) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag Runterführen (3) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Runterführen: links 1, mitte 2, rechts 3
Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Runterführen (4) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag Runterführen (5) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Runterführen: links 4, rechts 5
Foto: © 2014 by Ma-Verlag
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Es war für mich spannend und erfrischend zu erleben, dass die Lerneinheiten in der Praxis auch tatsächlich mit relativ geringem Aufwand praktisch umgesetzt werden können. So konnte ich das Machbare direkt am eigenen Leib erleben. Das hilft mir, meinen persönlichen Weg hin zu effizienteren und effektiveren Bewegungen zu erforschen. Denn: Da es leider oder zum Glück keinen Nürnberger Trichter gibt, kommt am Ende niemand darum herum, die Möglichkeiten seines Körpers selbst zu erforschen, um die gestellten Aufgaben zu lösen. Forschung und Interesse waren dann letztlich auch das Motto für diese Prüfung und die Zeit danach.

Kleine Parade (1) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag Kleine Parade (2) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Kleine Parade: links 1, rechts 2
Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Kleine Parade (3) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag Kleine Parade (4) - Foto: © 2014 by Ma-Verlag

Kleine Parade: links 3, rechts 4
Foto: © 2014 by Ma-Verlag

5. TERMINE

5.1. Jahresabschlußfeier

Auch 2014 wird die Jahresabschlußfeier wieder in dem Chinesischen Spezialitäten-Restaurant Tsing Li, Lüttenheid 20 (am Wulf-Isebrand-Platz), 25746 Heide, Telefon (04 81) 6 25 81 abgehalten. Sie findet am Mittwoch, den 10. Dezember 2014 mit dem Beginn um 20:00 Uhr statt. Der Kostenbeitrag beträgt 12,90 Euro pro Person für das freie Buffet. Getränkebestellungen laufen individuell und extra.
Um Anmeldung und Entgelt wird bis zum 1. Dezember 2014 gebeten.

Straßen-Skizze - © 2014 by MA-Verlag

© 2014 by MA-Verlag

5.2. Ferien

Weihnachtsferien

HAMBURG (22.12.2014-06.01.2015)

Nach den Weihnachtsferien beginnt in Hamburg der Unterricht für alle Gruppen wieder ab Montag, den 12.01.2015 zu den bekannten Terminen an den bekannten Orten.

HEIDE/HOLSTEIN (22.12.2014-06.01.2015)

Nach den Weihnachtsferien beginnt in Heide der Unterricht wieder ab Donnerstag, den 22.01.2015.

6. Krieger-Ente

Die Kriegslist

© 2014 by MA-Verlag

© 2014 by MA-Verlag

7. Verschiedenes

* Am Montag, 15. Dezember 2014, ist der letzte Trainingstag vor den Weihnachtsferien.

* Die TTT-Dreifuß-Gruppe, Gesundheitstraining für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Personen, wird in der Schule Haubachstraße (Haubachstr. 55, 22765 Hamburg) unter der Leitung des langjährigen Schülers von Helmut Barthel und des Unterrichtsassistenten von Margot Schröder, Manfred Krohn, zu den vertrauten Zeiten fortgeführt.

Foto: © 2013 by MA-Verlag

Neuer Leiter der Dreifußgruppe Hamburg, Manfred Krohn
Foto: © 2013 by MA-Verlag

* Lehrgänge
Zu Lehrgängen und Prüfungen wird es erst wieder im Jahre 2015 Gelegenheit geben. Sie werden auf diesem Wege noch rechtzeitig angekündigt.

8. Ch'i-Ti

So wie übers Eis spazieren, - so muten manche Posen an, - welche Unfug balancieren, - der nicht verstanden werden kann. - © 2014 by MA-Verlag

© 2014 by MA-Verlag


23. November 2014

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